Das Fell des Tibet Terrier
Bürsten und Kämmen!
Das Fell des Tibet Terriers ist doppelschichtig, es besteht aus dem
langen Deckhaar und der kürzeren feinen Unterwolle. Mit Deckhaar
wird beim Tibet Terrier die obere Haarschicht am gesamten Körper,
den Beinen und der Rute bezeichnet. Es wächst je nach Körperregion
unterschiedlich lang. Die Unterwolle bildet sozusagen die
Isolierschicht zwischen Deckhaar und Haut, sie schützt vor Kälte und
auch vor Hitze, die Struktur ist fein und wollig. Das feine und
feste Deckhaar hat die Eigenschaft intensive UV Strahlung zu
reflektieren und schützt den Hund vor weiteren Umwelteinflüssen wie
Regen und Wind. Durch diese Kombination aus Deckhaar und Unterwolle
ist der Tibet Terrier perfekt gegen jede Witterung geschützt, was in
seiner ursprünglichen Heimat überlebenswichtig für ihn ist. Trotzdem
ist der Tibet Terrier eher wasserscheu, es gibt nur relativ wenige
Tibet Terrier die gerne schwimmen. Bei Regen zieht es einen Tibet
Terrier nicht unbedingt nach draußen und nasse Wiesen sind auch
nicht wirklich seine Lieblingsumgebung. Wir können das immer wieder
wunderbar an unserem Tibet Terrier Rüden Hiro beobachten, dieser
Bursche umrundet sogar Pfützen um nicht naß zu werden. Aber nicht
nur gegen Witterungseinflüsse schützt das dicke und dichte Haarkleid
des Tibet Terrier. So manche Attacke größerer Hunde haben Tibet
Terrier aufgrund ihres dichten Fells unverletzt überstanden. Die
Haarqualität ist bei Tibet Terriern sehr unterschiedlich, hier
fließen genetische Einflüsse mehrerer Generationen ein und sorgen
dafür, dass man beim Tibet Terrier stark unterschiedliche
Felltexturen findet. Auch die Haarlänge und Entwicklung differiert
sehr stark, es gibt Tibet Terrier deren Fellentwicklung mit 2 Jahren
abgeschlossen ist, andere benötigen bis zu 4 Jahre dafür.
Bei der Fellpflege kann man unterscheiden zwischen der täglichen
Arbeit und der Wöchentlichen.
Die tägliche Fellpflege beim Tibet Terrier mit der Bürste nimmt
nicht viel Zeit in Anspruch, sollte aber zu einem festen Bestandteil
der Fellpflege werden. Dabei ist es relativ egal ob man es morgens
oder abends macht. Ich habe es mir angewöhnt es abends vor dem
schlafen gehen im Bad zu erledigen, aber wenn man morgens die Zeit
dazu hat kann man es auch am Morgen machen. Diese tägliche Prozedur
dauert 5-10 Minuten, aber Sie machen sich und Ihrem Tibet-Terrier
das Leben erheblich leichter. Die wöchentliche Pflege macht dann nur
halb so viel Arbeit und ist auch für Ihren Tibet-Terrier erheblich
angenehmer. Hat Ihr Hund gelernt im Liegen gebürstet zu werden,
sollten Sie das auch bei der täglichen Pflege so machen. Das dient
auch etwas der Erziehung und dem Training und Ihr Tibet-Terrier weiß
genau was auf ihn zukommt. Für das tägliche Bürsten ist eine Bürste
mit Holzstiften ideal, diese Bürste kann man als einzige auch
einsetzen ohne das Fell anzufeuchten. Jetzt wird das Fell nach oben
geklappt, Sie können es auch mit der Bürste in Richtung Scheitel
bürsten. Dann bürsten Sie es langsam wieder in die richtige Richtung
und achten Sie darauf, dass Sie auch wirklich alle Stellen bürsten,
auch die etwas ‚versteckten‘ Stellen wie die Achseln. Die relativ
dicken Holzstifte machen das Bürsten für Ihren Hund sehr angenehm,
es ist für ihn wie eine sanfte Massage. Ist die eine Seite fertig,
drehen sie Ihren Tibet –Terrier um und machen Sie mit der anderen
das Gleiche. Bitte auch die Beine nicht vergessen. Achten sie beim
Bürsten auf Fremdkörper und Verschmutzungen, auch Zecken lassen sich
bei der täglichen Pflege gut finden. Nutzen Sie die tägliche Pflege
auch um Ohren, Augen, Maul und auch den Po zu kontrollieren, ob
alles in Ordnung ist. So lernt Ihr Tibet Terrier sehr schnell, dass
das ein ganz normaler Vorgang ist und wird es sich auch beim
Tierarzt gefallen lassen. Zum Schluss stellen Sie Ihren Hund hin und
bürsten noch einmal mit einer Nylon/Wildschwein Bürste über das Fell
und Ihr Tibet Terrier ist fertig. Wer möchte kann bei der täglichen
Pflege noch dem Hund die Zähne putzen, es gibt dafür spezielle
Zahncremes, damit kann man die Bildung von Zahnstein sehr gut
verhindern. Es ist auch nicht sehr aufwändig, es gibt enzymatische
Zahncremes, die muss man dem Hund einfach nur ins Maul geben, die
Enzyme erledigen den Rest. Ich habe mir angewöhnt alle 3 Tage meinen
Tibet Terriern mit einem speziellen Fingerling die Zähne zusätzlich
zu putzen. Mit dem Ergebnis, dass unseren Hunde noch nicht einmal
Zahnstein entfernt werden musste.
Die wöchentliche Fellpflege
Haben Sie Ihren Tibet-Terrier unter der Woche regelmäßig gebürstet,
sollte auch die wöchentliche Pflege nicht viel länger als 1,5 Stunde
dauern. Natürlich ist der zeitliche Aufwand auch stark vom
jeweiligen Felltyp abhängig. Ein Tibet-Terrier mit viel Unterwolle
und langem Deckhaar ist natürlich etwas aufwändiger zu pflegen als
ein Exemplar mit wenig Unterwolle. Je besser Sie Ihren Welpen
bereits an die Fellpflege gewöhnt haben, desto leichter tun Sie sich
jetzt. Nehmen Sie sich Zeit für die Fellpflege, Sie sollten nicht in
Eile oder angespannt sein, dann lieber verschieben. Legen Sie
Ihren Tibet Terrier auf die Seite und nebeln Sie das Fell leicht mit
einem Kämmspray ein. Ritualisieren Sie das Bürsten, fangen Sie immer
an derselben Stelle an und hören Sie auch an derselben Stelle auf.
Das macht es für beide, Hund und Mensch einfacher, da jeder weiß was
kommt. Ich habe mir angewöhnt mit den Beinen anzufangen, man kann
aber auch mit dem Körper beginnen. Anfangs wird wie bei der
täglichen Pflege das Fell in Richtung Rücken gebürstet, oder
geklappt. Sie beginnen dann den ersten Streifen beginnend von hinten
nach vorn Richtung Hals zu bürsten. Wenn Sie am vorderen Bein
angekommen sind, nehmen Sie sich den nächsten Streifen vor, wieder
von hinten nach vorn arbeitend. So geht es weiter, bis Sie am Rücken
angekommen sind. Das ideale Werkzeug dafür ist die 4,5 cm ActiVet
Bürste. Achten Sie darauf, immer in sehr kurzen Zügen durch das Haar
zu bürsten. Vermeiden Sie es in einem Strich von der Haarwurzel bis
zu den Haarspitzen die Bürste durch zu ziehen. Während Sie mit der
einen Hand die Bürste führen, sollten Sie mit der anderen flachen
Hand das Haar am Haaransatz etwas gegen halten. Auf diese Weise
zwickt und zieht es nicht und es ist angenehmer für Ihren Hund. Ist
der Körper fertig kommen die Beine an die Reihe, als erstes die
Innenseiten der unten liegenden Beine, dann die Außenseiten der
oberen Beine. Besonders empfindlich sind die Innenseiten der Beine
am Beinansatz, man könnte es auch Achseln nennen. Bei den Beinen
gehen Sie genauso partieweise vor wie am Körper, aber bitte mit viel
Gefühl, Tibet-Terrier sind an den Beinen sehr empfindlich. Jetzt
kommt dann die Mähne an Hals und Schultern, die Ohren und der Kopf
an die Reihe. Die Vorgehensweise ist auch wieder, dass man zuerst
das Haar nach oben streicht und dann langsam und vorsichtig in
Schichten wieder nach unten bürstet, unter den Ohren bis vor unter
die Backenknochen. In Bereich Schulter-/Nackenbereich wartet jede
Menge Fell auf Sie und nicht selten trifft man hier auf Knoten und
Filz, der dann vorsichtig und sorgfältig mit der Bürste entfernt
gehört. Stoßen Sie auf Knoten, halten sie das Haar zwischen Haut und
Knoten fest und arbeiten den Knoten mit der ActiVet Bürste
vorsichtig raus. Der letzte Teil bevor Sie Ihren Tibet-Terrier
umdrehen, ist noch das Brusthaar. Auch hier werden Sie auf viel und
langes Haar treffen und auch auf recht viel Unterwolle. Gehen Sie
hier vor wie am Körper und arbeiten Sie das Haar schichtweise
langsam und vorsichtig durch. Jetzt können Sie Ihren Tibet-Terrier
umdrehen und die zweite Hälfte genau wie die erste bearbeiten. Der
letzte Teilbereich Ihres Tibet-Terriers ist die Rute und der Bereich
um den Po. In diesem Bereich trifft man auch oft auf Knoten, es ist
wichtig hier besonders vorsichtig und sorgfältig vorzugehen um evtl.
vorhandene Verunreinigungen gründlich zu entfernen. Auch die Rute
ist ein recht sensibler Bereich, hier sollte man auch besonders
Obacht geben nicht zu viel Haar auszukämmen, es dauert lang bis die
Haare wieder nachgewachsen sind. Immer wenn ein Teil mit der ActiVet
Bürste bearbeitet haben wird dieser Teil mit der Drahtbürste
nachbearbeitet um restliche verbliebene, abgestorbene Haare
auszubürsten, danach wird die Arbeit mit dem Kamm kontrolliert. Dazu
setzen Sie den Kamm am Haaransatz an und ziehen ihn langsam durch
das Haar bis zu den Haarspitzen. Geht der Kamm ohne Widerstand
durchs Haar ist der Bereich perfekt bearbeitet. Stoßen Sie mit dem
Kamm auf Widerstand, haben sie etwas übersehen. In diesem Fall kommt
noch einmal die ActiVet Bürste zum Einsatz. Danach noch einmal mit
dem Kamm kontrollieren, jetzt sollte er problemlos durch Fell
gleiten. Jetzt darf sich Ihr Tibet-Terrier hinsetzen, dass ist die
ideale Position um die Brust noch einmal gründlich durchzubürsten
und mit dem Kamm kontrollieren ob alles passt. In dieser Stellung
können sie auch wunderbar die Barthaare und die Ohren bearbeiten.
So jetzt ist Ihr Tibet Terrier fast fertig!
Er darf jetzt aufstehen und sicher wird er diese Gelegenheit nutzen
um sich mal kräftig zu schütteln. Jetzt ist auch der Zeitpunkt Ihren
Tibet-Terrier für seine Geduld ordentlich zu loben und ihm evtl. ein
Leckerlie zur Belohnung zu geben. Ganz zum Schluß wird jetzt mit
einer dicken Stricknadel dem Tibet-Terrier noch der Scheitel
gezogen, er sollte in gerader Linie über die Wirbelsäule bis auf den
Kopf verlaufen. Auch dafür bitte das Fell leicht einsprühen. Ist der
Scheitel gezogen kommt zum Schluß noch die Nylon/Wildschweinborsten
Bürste zum Einsatz.. Mit ihr werden beide Körperseiten noch einmal
durchgebürstet. Die Nylonstifte sorgen dafür, dass die Bürste nicht
nur Oberflächlich über das Fell gleitet. Jetzt ist das Fell perfekt
gepflegt. Zum Abschluß gehen sie noch einmal mit der Holzbürste
durchs Fell, das sorgt für ein tolles Finish und ist für Ihren
Tibet-Terrier wie eine sanfte Massage.
Jetzt dürfen Sie Ihren Hund noch einmal mächtig loben, er
hat da nämlich eine super Leistung vollbracht!!!!
Die wöchentliche Pflege sollten Sie noch für ein paar andere Dinge
nutzen.
Wenn Ihr Tibet-Terrier auf der Seite liegt, sollten Sie den
Intimbereich kontrollieren. Beim Rüden ist es recht sinnvoll den
Intimbereich mit der Schermaschine etwas auszurasieren. In den
langen Haaren bleibt Urin hängen und verklebt das Fell. Das ist
nicht nur wenig hygienisch, sondern riecht auch nicht sehr angenehm.
Mit der Rasur schaffen Sie da Abhilfe und beugen gleichzeitig
Entzündungen an den Geschlechtsorganen vor. Der nächste Blick sollte
den Pfotenballen und den Krallen gelten. Die Haare zwischen den
Ballen verfilzen recht schnell und sollten daher ebenfalls mit der
Schermaschine kurzgehalten werden. Falls sich bereits Filz gebildet
hat schneiden Sie ihn mit einer an den Spitzen runden Schere
vorsichtig aus. Im Stehen sollten Sie noch die Krallenlänge prüfen.
Die Krallenspitzen sollten nicht den Boden berühren wenn der Hund
steht. Sind die Krallen zu lang, kann man sie mit einer guten
Krallenzange kürzen, oder man lässt das den Tierarzt machen. Abhilfe
schafft hier aber auch den Hund öfter auf hartem Boden laufen zu
lassen, dann nutzen sich die Krallen natürlich ab. Nicht vergessen
sollten sie auch die Ohren zu kontrollieren. Regelmäßiges auszupfen
der Haare in den Ohren sorgt dafür, dass sich in den Ohren nicht zu
viel Dreck und Keime ansammeln können und beugt dadurch
Ohrenentzündungen vor.